Wächter der Schwelle

Wie eine Figur aus Mythos oder Traum erhebt sich diese Skulptur – archaisch, fast animalisch, und doch zugleich von edler Erhabenheit. Schwarz verkohltes Holz trifft auf strahlend vergoldete Flächen, durchzogen von feinsten Rissen, die an uralte Ikonen erinnern. Und aus dem Dunkel heraus sticht ein einziger, roter Punkt – ein Auge vielleicht, ein Signal, eine Warnung?

„Wächter der Schwelle“ wirkt wie ein Hüter zwischen zwei Welten: dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, dem Diesseits und dem Jenseits, dem Irdischen und dem Spirituellen. Die spitz zulaufenden Formen erinnern an Hörner oder Spitzen, bedrohlich und majestätisch zugleich. Doch trotz aller Kraft strahlt das Werk auch Stille aus – eine kontrollierte Wucht, eine gebündelte Energie, die nicht ausbricht, sondern beobachtet.

Die goldene Oberfläche bricht mit dem dunklen Grundmaterial und symbolisiert einen Übergang – eine Transformation oder Erhebung. Vielleicht ist es ein altes Wesen, das geborgen in einem neuen Glanz weiterlebt. Vielleicht ist es eine Maske, ein Totem, eine Projektion unserer eigenen inneren Archetypen.